Professur für Klinische Psychologie und Psychotherapie
Biografie
Kevin Hilbert studierte von 2006 bis 2012 Psychologie an der Technischen Universität Dresden, und promovierte dort 2017 am Institut für Klinische Psychologie und Psychotherapie. Während Studium und Promotion sammelte er zudem in Auslandsaufenthalten an der University of Oxford, UK, sowie am National Institute of Mental Health, USA, internationale Erfahrungen und etablierte wertvolle Kooperationen.
Parallel zur wissenschaftlichen Qualifikation absolvierte er die postgraduale Ausbildung zum Psychologischen Psychotherapeuten, zuerst an der Institutsambulanz und Tagesklinik für Psychotherapie der Technischen Universität Dresden und anschließend an der Psychologischen Hochschule Berlin, wo er 2021 die Approbation als Psychologischer Psychotherapeut mit Fachkunde Verhaltenstherapie erlangte.
Ab 2017 war Kevin Hilbert als Post-Doktorand an der Humboldt-Universität zu Berlin, Professur für Psychotherapie, tätig und beschäftigte sich dort schwerpunktmäßig mit der Entwicklung von Modellen zur Vorhersage individueller Behandlungsergebnisse in der Psychotherapie sowie der Erforschung neuronaler Grundlagen psychischer Erkrankungen mittels bildgebender Verfahren.
Im Oktober 2023 übernahm er die Professur für Klinische Psychologie und Psychotherapie an der HMU.
Lehrtätigkeit
Kevin Hilbert konzipierte und leitete sowohl an der Technischen Universität Dresden als auch an der Humboldt-Universität zu Berlin Vorlesungen, Seminare und Praktika mit den Schwerpunkten Klinische Psychologie und Psychotherapie sowie Forschungsmethoden. Zudem bietet er Workshops für Studierende und Doktoranden zur Auswertung von Neuroimaging Daten und zum maschinellen Lernen an und betreute über 20 Abschlussarbeiten.
Für sein Seminar Klinische Psychologie und Gesundheitspsychologie für das Nebenfach erhielt er den Lehrpreis des Fachschaftsrats Psychologie der TU Dresden. In seiner Lehre setzt er auf anschauliche Lehrmethoden wie multimediale Quellen, den Einsatz von Online-Materialien sowie die Berücksichtigung aktueller Themen und Kontroversen des Faches. Zudem bindet er Studierende gerne frühzeitig über Praktika und Abschlussarbeiten in den Forschungsprozess ein.
An der HMU Erfurt bietet er Lehrveranstaltungen in der Klinischen Psychologie und Psychotherapie sowie vertretungsweise in der Biologischen Psychologie an.
Forschung
Die Forschung von Kevin Hilbert folgt zwei zentralen Linien. Schwerpunkt eins umfasst die Verwendung von Prädiktiver Analytik und maschinellem Lernen zur Entwicklung von Modellen, mit denen relevante klinische Ereignisse wie Störungsbeginn, Therapieergebnisse oder Suizidalität auf der Ebene individueller PatientInnen vorhergesagt werden können. Neben den klassischen psychotherapeutischen Anwendungsgebieten interessiert ihn dabei zunehmend die Verknüpfung solcher Modelle mit und die Anwendung in digitalen Anwendungen für die psychische Gesundheit. Schwerpunkt zwei umfasst die Erforschung von neurobiologischen Grundlagen und Korrelaten psychischer Erkrankungen, und dort insbesondere den Bereich der internalisierenden Störungen. Zuletzt beschäftigt er sich zunehmend mit der Umsetzung von Open Science Praktiken in der klinischen Psychologie, insbesondere vor dem Hintergrund von big data.
Kevin Hilbert publiziert seine Forschung in renommierten internationalen und nationalen Fachzeitschriften wie Science, dem American Journal of Psychiatry oder npj digital medicine und wurde mit dem Werner-Straub-Preis ausgezeichnet.
Für seine Forschungsarbeiten kooperiert er mit nationalen wie internationalen Forschungsgruppen und Kooperationspartnern (z.B. ENIGMA Netzwerk, National Institute of Mental Health, TU Dresden, WWU Münster, HU Berlin und andere). Er ist Mitglied in nationalen und internationalen Fachgesellschaften wie der Deutschen Gesellschaft für Psychologie und dem European College for Neuropsychopharmacology sowie Gutachter für renommierte Fachzeitschriften (z.B. American Journal of Psychiatry, British Journal of Psychiatry, The Lancet Digital Health oder IEEE Journal of Biomedical and Health Informatics) und internationale Drittmittelgeber.
Publikationen