Themen- und organzentrierte Lehre
Den Versorgungsstrukturen unseres klinischen Kooperationspartners folgend, wird das medizinische Wissen themen- und organzentriert vermittelt. Die Arbeit in interdisziplinären Teams wird so bereits während des Kompetenzerwerbs reflektiert. Das 5. und 6. Semester vermittelt zunächst die Grundlagen der ärztlichen Handlungskompetenzen. Auf der Lehrstation kann dabei vielfältig in einem geschütztem Rahmen trainiert werden, bevor der Unterricht am Krankenbett tatsächliche Patienten:innen erfordert. Mit einer OSCE-Prüfung (OSCE – objective structured clinical examination) wird nach dem 6. Semester die ärztliche Handlungskompetenz nachgewiesen und der Übergang zu den Modulen der ärztlichen Fachkompetenz vorbereitet. Durch solche praktischen Prüfungsformate verbessern die angehenden Mediziner:innen ihre Problemlösungsfähigkeiten.
Innovative Lernformen
Mithilfe von Methoden, wie dem problemorientierten, fallbezogenen Lernen (POL), lösen Studierende in Kleingruppen vorgegebene, praxisrelevante Fälle. Ziel dieser Lernform ist es, bei der Beantwortung von medizinischen Fragestellungen andere Studierende mit ihrem jeweiligen Vorwissen effektiv einzubeziehen und gemeinsam Lösungswege zu erarbeiten. Gleiches gilt auch für das studentische Tutorienprogramm. Modulspezifische Fachtutorien, Prüfungstraining und Untersuchungskurse unterstützen die Studierenden beim Lernen.
Kommunikations- und Interaktionstraining
Gelungene Kommunikation mit den Patient:innen lässt sich lernen. Dafür bieten wir spezielle Kommunikations- und Interaktionstrainings an, die insbesondere beim »Bedside teaching« erprobt werden können. Die Überbringung von schlechten Nachrichten bilden hier einen besonderen Schwerpunkt und muss auch unter den anfordernden Bedingungen des Arbeitsalltags immer wieder erprobt und trainiert werden.
Skills Labs
Am universitären Campus Erfurt sind »Skills Labs« eingerichtet, in denen praktische Fertigkeiten wie neurologische Untersuchungen, Sonographien oder Blutabnahmen geübt und realistische Fälle simuliert werden können.
Querschnittsmodule
Um als Arzt/Ärztin umfassend arbeiten zu können, ist nicht nur medizinisches Wissen nötig. Ärztliches Handeln berührt auch ethische, gesellschaftliche und rechtliche Fragen. Die entsprechenden Kompetenzen werden in Querschnittsmodulen vermittelt.
Medical Teaching Program
Das Medical Teaching Program ist im zweiten Studienabschnitt in drei Stufen unterteilt und verfolgt das Ziel, eine Routine bei der Durchführung körperlicher Untersuchungen sowie der einfachen bildgebenden Diagnostik zu erwerben. Dabei baut es longitudinal auf die im 1. Studienabschnitt erworbenen Kompetenzen auf und vertieft und erweitert diese. Zur Vertiefung ihrer Kenntnisse können Studierende unterschiedliche Wahlmodule belegen, zum Beispiel zu den Themen Neonatologie, Naturheilverfahren, Homöopathie, Radiologie, Endokrinologie, Tropenmedizin, Stimm- und Sprachstörung, Sportmedizin und rehabilitative Medizin. Zudem besteht die Auswahl für die fakultätsübergreifenden Themen.
Famulaturen und Blockpraktika
In der vorlesungsfreien Zeit nach dem 5. bis nach dem 7. Semester sind die optimalen Zeiträume zur Absolvierung der Famulaturen. Damit bleibt ausreichend Zeit für die 5 Blockpraktika in den vorlesungsfreien Zeiten der Folgesemester. Diese Abfolge garantiert, dass die entsprechenden Kompetenzen in der Abfolge der Module bereits behandelt wurden und eine Anwendung des Gelernten in den Phasen der fachspezifischen Blockpraktika stattfinden kann.
M2-Progresstest als fächerübergreifendes Repetitorium
Der Progresstest dient einer standardisierten Überprüfung des Lernfortschritt und soll gezielt auf die 2. Ärztliche Prüfung vorbereiten. Dieser ist als fächerübergreifendes Repetitorium in die Stundenplanung des 10. Semesters integriert und findet in Kleingruppen statt. In Kooperation mit dem Institut für Kommunikations- und Prüfungsforschung (IKPF) werden die MC-Fragen aufbereitet zur Verfügung gestellt.
Promotionsvorhaben bereits während des Studiums beginnen.
Viele Medizinstudierende wollen ihre Ausbildung mit einer Promotion abrunden und ihren wissenschaftlichen Anspruch unterstreichen. Die medizinische Promotion erfordert sehr viel Eigeninitiative der Studierenden, die wir gerne unterstützen.
Medizin bietet viele Möglichkeiten für Forschung. Aus diesem Grund machen wir unsere Studierenden mit unterschiedlichen wissenschaftlichen Strukturen, Theorien und Methoden vertraut. Dadurch versetzen wir sie in die Lage, theoretisches Wissen in die Praxis umzusetzen und ein eigenes Forschungsprojekt zu realisieren. Über kooperative Promotionsverfahren unterstützen unsere Wissenschaftler:innen die Studierenden.