Das geplante IKFD (Englisch: ICRaDM Institute for Clinical Research and Digital Medicine) wird alle klinischen Forschungsaktivitäten in Verbindung mit Digitaler Medizin, im Hochschulverbund abbilden und befindet sich zurzeit im Aufbau.
An dem Institut sollen klinische Grundlagen- und Anwendungsstudien aus allen Bereichen der somatischen Medizin und der Psychotherapie verortet werden.
Es verfolgt das Ziel, die Gesundheit und die Lebensqualität der Patient:innen durch Neu- und Weiterentwicklung von innovativen, evidenzbasierten und patientenzentrierten Diagnostik- und Therapieformen stetig und nachhaltig zu verbessern. In ausgewählten Behandlungsschwerpunkten und über die gesamte Behandlungskette hinweg nutzt es hierfür die interdisziplinäre und multiprofessionelle klinische und wissenschaftliche Zusammenarbeit seiner assoziierten und affiliierten Mitglieder. Das Institut entwickelt kreative Lösungen im Sinne eines Translationsprozesses von grundlagenwissenschaftlichen Erkenntnisse in die klinisch-praktische Anwendung, um Barrieren für Patient:innen zu einer wirksamen, bedarfsgerechten und bestmöglichen Versorgung zu reduzieren. Dabei soll es systematisch Erkrankungs- und Behandlungswissen nutzbar machen sowie in die Aus- und Weiterbildung von qualifiziertem medizinischem Personal einfließen lassen.
Mit seinem besonderen Fokus auf die Nutzung digitaler Technologien in der innovativen Patient:innenversorgung verfolgt das IKFD das Ziel, Medizin, Psychologie, Wissenschaft und Industrie zusammenzubringen und digitale Lösung in der Früherkennung, Prävention, Diagnostik, Behandlung und Nachsorge so zu platzieren, dass eine patient:innenorientierte Versorgung sicherer, wirksamer und bedarfsgerechter erfolgen kann. Das IKFD sieht zudem eine besondere Bedeutung der Digitalisierung in der Qualitätssicherung und der Messung von Behandlungserfolgen. Dieser Bereich soll entsprechend durch eine geplante Forschungsprofessur für Digital Medicine an der MSH ausgebaut werden.
Das Kernstück des IKFD ist die klinische Forschung, also das Teilgebiet von Medizin und Psychologie, das sich mit der experimentellen Prüfung von Therapieverfahren unter definierten Rahmenbedingungen beschäftigt. Sie dient vor allen dazu, die Wirksamkeit bzw. Effektivität eines Therapieverfahrens zu belegen und eventuelle Behandlungsrisiken (Neben-, Wechselwirkungen etc.) frühzeitig zu entdecken. Zu den Aufgaben des IKFD gehören insofern:
- Translationale Forschung: Klinisch relevante Therapieansätze werden mit Patient:innen bzw. klinischen Proben von der Klinik ins Labor und vom Labor in die Klinik übertragen;
- Klinische Forschung: Klinische Studien zur Verbesserung der Behandlung, Prävention und Diagnose von Erkrankungen sowie der Patientenversorgung;
- Repräsentation der klinisch/praktischen Fächer in nationalen und internationalen Konsortien, Fachgesellschaften und Institutionen.
Das Institut hat das Ziel, interdisziplinäre und translationale Forschung mit dem Menschen ins Zentrum zu stellen: Klinische Studien, hochdimensionale Daten und individuelle Therapieansätze für die Bevölkerung und das Individuum stehen im Fokus. Am Erfurter Standort des IKFD abgebildet werden zunächst die Teilgebiete
- Onkologische Versorgungsforschung
- Einsatz künstlicher Intelligenz in der Psychotherapie
- Placebo- und Noceboeffekte in der operativen und interventionellen Medizin
- Elternschaft und psychische Erkrankungen
- Perzeption künstlicher Intelligenz in der klinischen Medizin